Fallstricke und Erfahrungen beim 3D-Drucken

  • Ein Bekannter von mir hat einen chinesischen 3D-Drucker, den Ord Bot Hadron mit einem Düsensatz von 0,5; 0,3 und 0,2 mm geordert.
    Als Heizbett wurde sowohl Glasplatte als auch meine beliebte Ikea-Spiegelscheibe eingesetzt.
    Natürlich beide vor dem Einsatz mit Aceton- ABS-Mixtur bestrichen.
    Leider wollte der erste Layer absolut nicht auf den vorgeheizten Medien haften.
    Eingesetzt haben wir eine MK2 Heizplatte mit 12V und gemessenen 9,8 bis 9,9 A.
    Unter dem Heizbett auch noch Kork 2mm als Isolierung.
    Durch Try and Error haben wir es geschafft zwei Düsen abzuscheren. :cursing:
    Keine Ahnung was das für ein Extruder war, solche mikroskopischen Düsen hab ich noch nicht gesehen.
    Ich schätze Gewinde M 2,5 mit Hülsen 3mm und den entsprechenden Düsen-Bohrungen.
    Die kleinste hat sich gleich beim Einschrauben verabschiedet. :love:
    Notlösung war die verbleibende 0,3 Düse aufzubohren, leider hat das Aufbohren letztendlich einen Düsendurchmesser von 0,6 bis 0,7mm
    ergeben.Das drückt sich natürlich in den Ergebnissen aus. Siehe Anhang, die rauhe Seite war beim Drucken natürlich Oben.
    Das Beispiel wurde letztendlich direkt auf die Heizplatte gedruckt.
    Verwendet haben wir dabei mein Netzteil aus dem HHO-Video auf Youtube mit 17V und ca. 10A .(Suche nach: Erich HaHaOh)
    Mein Bekannter hat einen großen Fundus an Netzteilen und will in der Zukunft eine stärkere Variante verwenden um ca.
    200 W Heizleistung und die angestrebte Temperatur von ca 120° C sicher erreichen zu können.
    Foto.JPG
    Foto(1).JPG
    Vielleicht ja für Neueinsteiger hilfreich.
    Mfg Erich

    Wir werden alle für dumm verkauft und von dem Erlös auch noch verarscht...
    Fründliche Gröten von de Nakendmoors ut`n swatten Moor

  • Tja, das sind die Erfahrungen die ich nur bestätigen kann. Bis alle Parameter vernünftig eingestellt sind vergeht schon Zeit und ABS :).
    Das Bauen eines Druckers geht meist schneller als das erste vernünftige Teil von der Druckplatte zu nehmen.
    Im Bereich 3D-Druck traue ich den wenigsten Herstellern ein Plug und Printgerät zu. Bei der Größe der Düse sollte man zuerst auf die größtmöglich Variante gehen.
    Die Teile sehen nicht ganz so fein aus, aber man kann sich gut an die Materie herantasten. Im Moment habe ich auch noch einen Prusa-Air-Umbau auf dem Tisch stehen und habe bestimmt seit fast 6 Monaten nichts mehr dran probiert. Ich habe das große Glück zwei professionelle Geräte in meinem Büro zu haben, die hindern mich quasi an der Bastelei zu Hause. :)
    Da zeigen sich dann die großen Unterschiede und natürlich auch die Preise. Die große Fortus 360 liegt bei 140.000 Euronen und der Mojo bei 6.500 Euronen.
    Das sind natürlich ganz anderen Ligen in denen die spielen. Geräte unter 1.000 Euro funktionieren natürlich auch, bedürfen aber wirklich der Übung und des Testens bis alle Parameter stimmen. Wir befinden uns zur Zeit sicher noch in der Phase wo sehr viel Hardware verfügbar ist, aber die meisten Anwender eigentlich mit der Vielfalt überfordert sind. Ich gehöre ohne Umschweife auch dazu. Was ich gelernt habe ist die Verwendung vernünftiger Komponenten. Auch wenn eine Extruderdüse 80€ anstatt 20€ kostet. Gerade auch der Kontakt zum Hersteller der Komponenten, ich denke da besonders an Wolfgang Vogel, tragen wesentlich zum Erfolg bei. Es geht dann weiter mit normalem Extruder oder Bowden-Extruder. Reinigungsventilator an der Transportschraube oder nicht. Ebenso die verwendete Elektronik, wobei ich die als nicht so kritisch ansehe. Die verwendete Firmware spielt eine Rolle, und und und.Den Mischkonstruktionen von Fräse und 3D-Drucker (Repstrap) stehe ich kritisch gegenüber. Sicherlich wird das auch funktionieren, aber die Geschwindigkeiten von "normalen" 3D-Druckern können nicht erreicht werden. Welche Fräse im Low-Costbereicht schafft mehr als 100m/sek. Verfahrgeschwindigkeit. Ein beheizter Bauraum wäre auch erstrebenswert, zumindest ein zugluftfreier Bereich in dem der Drucker stehen kann. Hört sich vielleicht komisch an, sind aber meine Erfahrungen mit einem Shapercube http://www.youtube.com/watch?v=GY5M3sEZz34 . Also alles in Allem schon eine Wissenschaft für sich. Allerdings macht auch die Probiererei viel Spaß. Es wäre schön hier noch mehr über die Materie zu hören.
    Gruß Klaus

  • Welche Fräse im Low-Costbereicht schafft mehr als 100m/sek. Verfahrgeschwindigkeit. s


    Danke Euch beiden, mein Interesse an solchen Druckern schwindet bereits wieder, wenn ich die Aufwendungen von meiner verfügbaren Freizeit subtrahiere :)
    Apropos: Du hast sicher 100 Millimeter/sek. gemeint? Was allerdings für meine Henriette problemlos machbar ist (Eilfahrt bis 10m/min). In Fichte fräse ich sogar damit manchmal (aber selten).


    Lg, Heini

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